Was ist eine medikamentenresistente Tuberkulose?
31/1/2025

Von einer medikamentenresistenten Tuberkulose spricht man, wenn nicht mehr alle Medikamente gegen die Tuberkulosebakterien wirksam sind.

Wenn jemand an Tuberkulose erkrankt ist, werden die Tuberkulosebakterien im Labor genauer untersucht. Diese Untersuchungen, die auch Empfindlichkeitsprüfung oder Resistenztestung genannt werden, sind wichtig, um schnell die bestmögliche Therapie festzulegen. Durch moderne molekulargenetische Testmethoden sind erste Ergebnisse dieser Untersuchungen oft schon nach wenigen Tagen verfügbar. Eine Bestätigung durch längerdauernde Kulturverfahren ist aber noch notwendig.

Zu Beginn werden die vier Standardmedikamente getestet, die üblicherweise zur Therapie eingesetzt werden: Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol. Wirkt ein Medikament nicht ausreichend gegen das Bakterium, spricht man von Resistenz und das entsprechende Medikament kann nicht eingesetzt werden. Falls gleichzeitig eine Resistenz gegenüber Rifampicin und Isoniazid vorliegt, spricht man von einer multiresistenten (MDR-) Tuberkulose.

Bei Resistenzen ist die Therapie der Tuberkulose schwieriger und dauert manchmal länger, da die am besten wirksame Standardtherapie nicht eingesetzt werden kann. Es müssen dann Medikamente verwendet werden, die schlechter verträglich und weniger wirksam sind. Die Heilungschancen sind nicht so gut wie bei einer medikamentensensiblen Tuberkulose.

Resistenzen können entstehen, wenn die Medikamente nicht vollständig, nicht über den empfohlenen Zeitraum oder in der falschen Dosierung eingenommen werden. Aber auch eine direkte Ansteckung mit einem resistenten Erreger ist möglich.