Die medikamentensensible Tuberkulose wird in Deutschland in der Regel mit den gut wirksamen Medikamenten der Standardtherapie behandelt. Die Behandlung dauert mindestens 6 Monate und beginnt mit einer 2-monatigen Intensivphase, in der vier Medikamente (Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol) eingenommen werden. Anschließend folgt eine 4-monatige Erhaltungsphase mit nur zwei Medikamenten (Isoniazid und Rifampicin). Bei ausgeprägten Befunden oder verzögertem Ansprechen auf die Behandlung kann die Erhaltungsphase verlängert werden, um das Risiko eines Rückfalls zu verringern. Die Dosierung der Medikamente der Standardtherapie wird anhand des Körpergewichts berechnet. Auch bei extrapulmonalen Tuberkuloseformen kann sich die Dauer und Zusammensetzung der Therapie ändern.
Für eine erfolgreiche Therapie ist es entscheidend, die Medikamente regelmäßig und in der richtigen Dosierung einzunehmen, idealerweise 30 Minuten vor dem Frühstück. Wenn dies schlecht vertragen wird, kann die Einnahme nach einem leichten Frühstück oder abends erfolgen. Unregelmäßige Einnahmen können jedoch dazu führen, dass die Bakterien resistent werden und die Therapie komplizierter und langwieriger wird.
Eine medikamentensensible Tuberkulose ist bei konsequenter Therapie in den meisten Fällen erfolgreich heilbar.