Ein Tuberkulin-Hauttest (THT, TST) ist eine Methode, um festzustellen, ob jemand mit dem Tuberkulose-Erreger (Mycobacterium tuberculosis) in Kontakt gekommen ist. Der Test wird häufig verwendet, um eine latente Tuberkulose-Infektion (LTBI) zu erkennen. Er gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob die Person eine aktive Tuberkulose-Erkrankung hat.
Dazu wird mittels einer kleinen Nadel eine kleine Menge Tuberkulin (abgetötete Bestandteile von Tuberkulosebakterien) an der Unterarminnenseite injiziert. Das Ergebnis wird nach 48 bis 72 Stunden abgelesen. In Deutschland wird dazu Tuberkulin RT23 verwendet.
Bildet sich eine Verhärtung bzw. Schwellung, gilt der Test als positiv. Hierbei ist der Größe der Verhärtung wichtig zu bestimmen. Ein positives Testergebnis bedeutet, dass die getestete Person mit Tuberkuloseerregern Kontakt hatte. Vermutlich liegt eine latente tuberkulöse Infektion vor. Ein positives Testergebnis kann auch bei Personen beobachtet werden, die in der Vergangenheit eine BCG-Impfung gegen Tuberkulose erhalten haben oder bei nichttuberkulöse Mykobakterien (siehe NTM). Zur Unterscheidung sollte ein IGRA durchgeführt werden. Eine Erkrankung an Tuberkulose muss mit einem Röntgenbild der Lunge und gegebenenfalls weiteren Untersuchungen ausgeschlossen werden.
Der Tuberkulin-Hauttest sollte von erfahrenem Personal angelegt und abgelesen werden. Neben dem THT gibt es Bluttests um eine latente Infektion nachzuweisen (siehe IGRA). Ein positives Ergebnis bedeutet nicht, dass eine Erkrankung an Tuberkulose vorliegt, dazu sind weitere Untersuchungen notwendig. Ein negativer Test schließt eine Tuberkulose oder Ansteckung nicht immer aus. Ist die Diagnose einer latenten Tuberkuloseinfektion (LTBI) gestellt, sollte eine vorbeugende Therapie erfolgen. Dadurch kann das Risiko einer Erkrankung deutlich gesenkt werden.
Nach stattgehabter Tuberkuloseerkrankung bleibt der THT in der Regel positiv und kann nicht mehr in der Diagnostik der LTBI verwendet werden.