Bei Verdacht auf eine Lungentuberkulose muss der Auswurf untersucht werden. Dadurch soll der Erreger nachgewiesen werden. Der Auswurf (Sputum) sollte aus den tieferen Lungenbereichen abgehustet werden, da Speichel aus dem Mundraum nicht geeignet ist. Dieser wird in einem medizinischen Gefäß gesammelt und sofort ins Labor geschickt, da ältere Proben, etwa vom Vortag, unbrauchbar sind. Falls kein Auswurf spontan abgegeben werden kann, kann das Inhalieren von Kochsalzlösung helfen, den Schleim in der Lunge zu lösen.
Enthält der Auswurf viele Tuberkulosebakterien, können diese durch spezielle Färbung unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden. Mit molekulargenetischen Untersuchungen kann das Labor nach kurzer Zeit feststellen, ob es sich um Tuberkulose oder um andere nicht ansteckende Bakterien – sogenannte nichttuberkulöse Mykobakterien – handelt. Um auch kleinste Mengen von Tuberkulosebakterien nachzuweisen und weitere Eigenschaften wie Resistenzen der Bakterien zu bestimmen, werden die Proben im Labor angezüchtet und bestimmten Tests unterzogen. Dieses Verfahren wird als Kultur bezeichnet. Die Ergebnisse der kulturellen Untersuchung können einige Wochen dauern, da Tuberkulosebakterien sehr langsam wachsen. Für den Therapiebeginn genügen aber meist die mikroskopischen und molekulargenetischen Ergebnisse.
Wenn sich aus dem Auswurf oder anderen Untersuchungen des Lungentrakts Tuberkulosebakterien im Labor nachweisen lassen, liegt eine ansteckende Form der Tuberkulose vor. Während der Behandlung wird daher der Auswurf regelmäßig untersucht, um den Therapieerfolg zu überprüfen. Sobald das Labor keine Bakterien mehr nachweist, gilt die Erkrankung in der Regel als nicht mehr ansteckend. Die abschließende Beurteilung einer möglichen Ansteckungsfähigkeit entscheiden ihre Ärzt*innen zusammen mit dem Gesundheitsamt.