Warum und wie lange muss eine Person mit Tuberkulose isoliert werden?
31/1/2025

Solange eine Tuberkulose ansteckend ist, müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um andere vor einer Infektion zu schützen. In der Regel wird die Diagnostik und Behandlung einer Tuberkulose im Krankenhaus begonnen. Liegt eine ansteckende Lungentuberkulose vor, wird die betroffene Person in einem Einzelzimmer isoliert untergebracht, bis kein Ansteckungsrisiko für andere mehr vorliegt – was meist schon nach wenigen Wochen wirksamer Therapie der Fall ist.

Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit hängt jedoch vor allem von der anfänglichen Erregerlast ab, d.h. von der Anzahl der zu Beginn nachgewiesenen Tuberkulosebakterien sowie vom Schweregrad und der Ausbreitung der Erkrankung. Daher kommt den Kontrolluntersuchungen (z.B. Sputumuntersuchungen), die nach Therapiebeginn in bestimmten Abständen zur Überprüfung der Ansteckungsfähigkeit durchgeführt werden, eine besondere Bedeutung zu. Weitere Kriterien sind das Abklingen der Beschwerden, eine Gewichtszunahme (wenn bei Diagnosestellung eine Mangelernährung vorlag) sowie eine Besserung der Befunde im Röntgenbild der Lunge. Die Beurteilung der Ansteckungsfähigkeit erfolgt immer im individuellen Fall durch die behandelnden Ärzt*innen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine resistente Form der Tuberkulose vorliegt.

Während die Person mit Tuberkulose noch ansteckend ist, müssen alle Besucher*innen im Zimmer der Betroffenen eine Atemschutzmaske (FFP2-Maske) tragen, um eine Ansteckung zu verhindern. Die Betroffenen selbst sollten einen Mund-Nasenschutz anlegen, um beim Husten weniger Erreger in die Umgebung abzugeben.

Wenn Erkrankte ihr Zimmer z.B. für eine Untersuchung verlassen, muss ebenfalls ein Mund-Nasenschutz getragen werden. Dabei ist es wichtig, diesen korrekt anzulegen. Das Pflegepersonal oder ihre Ärzt*innen können dabei helfen, die Maske richtig anzulegen und ihre Handhabung zu erklären.

Inwieweit eine Isolierung in der häuslichen Umgebung möglich ist, muss zusammen mit ihrem zuständigen Gesundheitsamt geprüft werden.

Weitere Informationen gibt es in den DZK-Empfehlungen zur Infektionsprävention und Hygiene bei Tuberkulose.