Das Medikament Rifampicin ist eines der wichtigsten Tuberkulosemedikamente der Standardtherapie, die aus Rifampicin, Isoniazid, Pyrazinamid und Ethambutol besteht.
Rifampicin wird über die gesamte 6-monatige Dauer der Standardtherapie verabreicht und die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht. Wenn möglich sollte die Einnahme zusammen mit den anderen Medikamenten mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück erfolgen, da die Wirksamkeit so am besten ist. Sollte die Verträglichkeit dadurch zu schlecht sein, kann die Einnahme auch nach einem leichten Frühstück oder abends erfolgen.
Eine harmlose Nebenwirkung des Medikamentes ist die Rotfärbung vieler Körperflüssigkeiten, wie Urin oder Tränenflüssigkeit. Dies ist völlig ungefährlich und muss nicht behandelt werden.
Weitere mögliche Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen mit Hautausschlag und Juckreiz. Das Medikament kann die Leber schädigen oder das Blutbild verändern, daher müssen in regelmäßigen Abständen Blutwerte kontrolliert werden. Für die Dauer der Therapie sollte man auf Alkohol verzichten, um die Leber nicht unnötig zusätzlich zu belasten. Selten treten Übelkeit, Fieber oder andere Nebenwirkungen auf. Die behandelnden Ärzt*innen sollten über jede Nebenwirkung informiert werden, um darauf zu reagieren und eventuell die Therapie anpassen können.
Rifampicin hat viele Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Alle weiteren Medikamente sollten daher von ihren behandelnden Ärzt*innen auf Wechselwirkungen geprüft und eventuell vorübergehend in der Dosierung werden. Eine medikamentöse Empfängnisverhütung („Pille“) kann unter der Tuberkulosetherapie weniger wirksam sein.
Sollte ein Medikament der Standardtherapie nicht wirken oder unverträglich sein, kann sich die Zusammensetzung und Dauer der Therapie ändern. Wenn die Tabletten nicht regelmäßig eingenommen werden, kann die Therapie versagen. Die Bakterien beginnen dann sich wieder zu vermehren und können gegen die eingenommenen Medikamente resistent werden. Dies kann zu einer komplizierteren und längeren Behandlung mit schlechteren Heilungschancen führen.