Gibt es eine Impfung gegen Tuberkulose?
31/1/2025

Die BCG-Impfung (Bacillus Calmette-Guérin) ist eine Impfung gegen Tuberkulose (TB). In Deutschland wurde diese Impfung bis in die 1990er Jahre bei Neugeborenen und Kindern durchgeführt, um sie vor schweren Formen der Tuberkulose zu schützen. Seit 1998 wird die BCG-Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland nicht mehr empfohlen.

Gründe dafür sind die Abwägung des geringen Ansteckungsrisikos in Deutschland und dem möglichen Nebenwirkungsrisiko durch die BCG-Impfung. Außerdem bietet die Impfung bei Erwachsenen keinen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung oder dem Auftreten von Tuberkulose und ist daher weniger wirksam in höheren Altersgruppen. Stattdessen setzt man auf gezielte Maßnahmen wie die Früherkennung und Behandlung von Tuberkulosefällen, um die Krankheit einzudämmen.

In Ländern mit hoher Tuberkuloseverbreitung wird die BCG-Impfung jedoch weiterhin angewendet, da sie vor allem bei Kindern schwere Komplikationen wie Hirnhautentzündung verhindern kann.

In Deutschland wird die BCG-Impfung weder für Kinder noch für Erwachsene empfohlen. Damit folgt die STIKO dem Rat der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in Ländern mit einem Tuberkulose-Infektionsrisiko von unter 0,1 Prozent keine generelle Tuberkulose-Impfung durchzuführen. Es gibt keinen in Deutschland zugelassenen Impfstoff mehr. International ist BCG erhältlich, es besteht allerdings aufgrund der fehlenden Impfempfehlung kein Versorgungsanspruch beim Auftreten von möglichen Impfschäden.

An der Entwicklung eines neuen und besser wirksamen Impfstoffes wird auch in Deutschland intensiv geforscht.