Die beiden Fluorchinolone Moxifloxacin oder Levofloxacin sind Reservemedikamente oder WHO-Gruppe A Medikamente zur Therapie der Tuberkulose. Diese werden in Kombination mit anderen Medikamenten für die Behandlung der resistenten und multiresistenten Tuberkulose eingesetzt, wenn die Standardtherapie aus Rifampicin, Isoniazid, Pyrazinamid und Ethambutol nicht verwendet werden kann.
Moxifloxacin und Levofloxacin werden in einer festen Dosierung unabhängig vom Körpergewicht verabreicht. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, es sollte aber ein Abstand von 2 Stunden zum Verzehr von Milch, Milchprodukten oder Arzneimitteln mit Mineralien wie Eisen, Zink, Calcium oder Aluminium eingehalten werden.
Eine mögliche Nebenwirkung ist die allergische Reaktion mit Hautausschlag und Juckreiz. Auch kann das Medikament die Leber schädigen, daher müssen in regelmäßigen Abständen Blutwerte kontrolliert werden. Für die Dauer der Therapie sollte man auf Alkohol verzichten, um die Leber nicht unnötig zusätzlich zu belasten.
Eine seltene, aber ernsthafte Nebenwirkung kann ein unregelmäßiger Herzschlag (Herzrhythmusstörung). Deshalb werden während der Therapie regelmäßig EKG-Untersuchungen durchgeführt, damit ärztliches Fachpersonal Veränderungen im Herzrhythmus frühzeitig erkennen kann. Sehr selten können auch Fluorchinolone Verletzungen an der Achillessehne verursachen, insbesondere wenn gleichzeitig Kortison eingenommen wird.
Die behandelnden Ärzt*innen sollten über jede Nebenwirkung informiert werden, um darauf zu reagieren und eventuell die Therapie anpassen können.
Sollte ein Medikament der Standardtherapie nicht wirken oder unverträglich sein, kann sich die Zusammensetzung und Dauer der Therapie ändern. Wenn die Tabletten nicht regelmäßig eingenommen werden, kann die Therapie versagen. Die Bakterien beginnen dann sich wieder zu vermehren und können gegen die eingenommenen Medikamente resistent werden. Dies kann zu einer komplizierteren und längeren Behandlung mit schlechteren Heilungschancen führen.